Freitag, 26. September 2014

Das war das Reeperbahn Festival DAY 3



Der Freitag steht für uns im Zeichen von Interviews und Isländischen Bands. Mittags stehen noch die langsam zur Gewohnheit werdenden Warm-Up Konzerte in der Spielbude auf dem Programm, doch sowohl Berndsen als auch Samaris zeigen sich später von ihrer noch besseren Seite auf großen Bühnen. 
Richtig los geht es am frühen Abend mit Berndsen, der Isländischen 80er-Synthie Band. Typisch nordisch begrüßt der rothaarig bärtige Sänger, nach dem die Band benannt ist das Publikum und die Zeitreise geht los. Diese Musik klingt nicht wie 80er Dance-Pop, sie ist es. Gespielt wird ausschließlich auf Instrumenten, die damals auf dem Markt waren und das hört man. Der Sänger hat übrigens die Vorliebe in das Publikum zu springen und die Leute mit in die Show einzubeziehen.

Pflichttermin auf dem diesjährigen Reeperbahn Festival war auf jeden Fall die junge Band aus Wien mit dem wunderbaren Namen Bilderbuch. Auf die Tücken des Festivals vorbereitet waren wir deutlich vor Beginn des Konzerts am Grünspan, doch wie sich rausstellte konnten wir unser Bier sogar noch entspannt austrinken bevor es nach vorne ging. Dass man hier dem aktuellen Hype der deutschsprachigen Musikszene gegenüber steht, merkt man schon an der Masse von Fotografen im Bühnengraben. Die Performance und der Sound zeigt allerdings genauso, dass dieser Hype durchaus gerechtfertigt ist. Starker Einstieg mit Feinste Seide und eine Gestik, die nicht wenige an Falco erinnert.

Von den lautstark hervorgebrachten Pop-Hymnen geht es für 5 Minuten weiter ins Moondoo nur um festzustellen, dass die Türsteher keinen guten Job machen und es leider komplett überfüllt ist. The Acid fliegt kurzfristig aus unserem Programm, so ein Gedränge macht keinen Spaß.
Stattdessen geht es in die Prinzenbar zu Samaris. Wer noch nie von diesem Trio gehört hat, dem sei verziehen. Uns ging es bis vor zwei Wochen noch genauso. Samaris tragen isländische Gedichte aus dem 19. Jahrhundert vor. Begleitet wird das von einer Klarinette und Techno-Beats. Und ja, es ist genauso abgefahren wie es sich anhört. Innerhalb kürzester Zeit war das gesamte Publikum in Trance und bewegte sich rhythmisch zu den Beats von Samaris.  Achso, so ganz weit von The Acid sind die drei dann doch nicht entfernt, immerhin traten sie als Vorband auf der England Tour von The Acid auf.

Nach diesen sphärisch verträumten Klängen waren wir für eine kurze Unterbrechung ganz dankbar um wieder in unserer Welt anzukommen. Nach ein paar Bier hatte uns die Prinzenbar dann aber auch schon wieder in Besitz genommen. Das Set-Up hatte gewechselt und verantwortlich für den Ausklang dieses gelungenen dritten Tages waren die Jungs von Roosevelt und Coma, die in Kollaboration ein sehr gelungenes Electronica-Techno Set an die Menge brachten. Das Set erinnerte über Passagen stark an das Boiler Room Set von Roosevelt, aber das kann ja auch ordentlich was. Laune gemacht hat es alle Mal und gegen kurz nach 4 konnte mit gutem Gefühl der Heimweg angetreten werden.

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