Donnerstag, 19. Februar 2015

José Gonzaléz - Vestiges & Claws (Album Review)


José Gonzaléz hat es mir diesmal nicht leicht gemacht. Eigentlich bin ich nämlich ein riesen Fan seiner Kunst. Nicht nur mit seiner Band Junip die er jetzt, leider Gottes, schon seit einiger Zeit auf Eis gelegt hat, sondern auch als Solokünstler zeigt José Gonzaléz wie richtiger Gitarren-Folk zu klingen hat. Ja und morgen erscheint nun sein neues Album Vestiges & Claws und ich stehe vor einer wirklich harten Entscheidung.

Nun erst mal zu den Hardfacts: Vestiges & Claws ist das dritte Solo-Album des schwedischen Künstlers. Sein letztes Album liegt schon ganze 6 Jahre zurück und spätestens seit dem Film The Secret Live Of Walter Mitty von und mit Ben Stiller, zu dem er den Soundtrack beisteuerte, ist seine Musik weltbekannt.


Ja und auch auf seinem neuen Album gibt er wieder wundervoll verträumten Folk von sich. Doch warum gefällt mir das Album dann nicht? Viele von euch werden dieses Argument zwar nicht verstehen können aber das, was mich an Vestiges & Claws so nervt ist, dass es genauso klingt wie seine vorherigen Alben. Und damit meine ich nicht, dass der Klang ähnlich ist, nein es klingt einfach haargenau gleich. Und nicht nur die Alben ähneln sich. Auch die Songs auf dem Album klingen verdammt ähnlich. Wenn man die Lieder alleine hören würde, würde einem dieses Problem gar nicht auffallen, doch hört man sie am Stück an, könnte man ohne Übergangspause nicht erkennen, wo das eine Lied aufhört und das andere anfängt. Und wer möchte schon das immer Gleiche rauf und runter spielen. Schon Phil Connors aus Und täglich grüßt das Murmeltier ist das irgendwann zu viel geworden.  In den 8 Jahren die José Gonzaléz jetzt Musik macht, muss er sich doch irgendwie gewandelt haben. Ein Musiker vollführt doch eine Entwicklung, oder sehe ich das falsch? Man nehme mal als Beispiel Bob Dylan. Der hat von Folk, Blues, Psychedelic und christlichem Geschnulze schon alles gespielt.
José Gonzaléz geht hier keinerlei Risiken ein und stützt sich auf Altbewährtes, damit verkauft er vielleicht viele Platten, doch musikalisch kann mich dies nicht überzeugen. Zwar könnte man auch dagegen argumentieren, dass alle wild aufgeschrien hätten, wenn José Gonzaléz auf einmal Electro-Pop machen würde, doch währen hier und da eine ein paar Spielereien sicher nicht verkehrt gewesen.




Am Ende lässt mich Vestiges & Claws mit einem faulen Geschmack im Mund zurück. Eigentlich ist es ein wundervolles Album mit wundervoller Musik. Doch hätte ich mir von einem Mastermind wie José Gonzaléz doch um einiges mehr erwartet. Wer aber genau den alten José Gonzaléz haben will, den wir nun schon seit 3 Alben hören, der darf getrost zugreifen und diese Rezension in die Tonne schmeißen.


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