Und schon wieder neue Musik aus London. Nach fast zwei Jahren Pause meldet sich das Duo Summer Camp mit ihrem inzwischen dritten Album zurück. Schönste Lo-Fi Pop Klänge, die genauso an Synthie Pop der 80er Jahre wie an die Lo-Fi Gitarren der Küste Kaliforniens erinnern. Viel Zeit ist vergangen seit sich die Blogwelt das erste Mal auf die beiden stürzte, ihrem Stil sind sie treu geblieben.
Angefangen hat die Bandgeschichte von Summer Camp mit einigen Tracks auf einer Myspace Seite, auf der zu lesen war, dass es sich um eine schwedische Band handelt. Als der Schwindel trotz Babelfish-Übersetzung langsam aufflog und auch die musikversierte Internetgemeinde auf Summer Camp aufmerksam wurde, musste die Maskerade wohl oder übel angelegt werden. 2010 erschienen im Zuge eines Signings bei Moshi Moshi eine Single und eine EP. Das Debütalbum Welcome to Condale, in dem eine fiktive Stadt samt ihrer Bewohner und deren Beziehungen untereinander besungen werden, wurde von allen Seiten gespannt erwartent und wurde seinen Anforderungen mehr als gerecht. Es folgten intensives Touren und 2013 das Nachfolgewerk Summer Camp.
Ein wenig fühlt sich die Musik von Summer Camp tatsächlich an, als wären es die letzten Ausläufe des vergangenen Sommerlagers. Die ständige Auseinandersetzung mit der verflossenen und aktuellen Liebe, mit dem Verlassen der Kleinstadt, in der man groß geworden ist. Melachonie schwingt in jeder Note die Elizabeth Sankey über die verrauschten Gitarrenanschläge ihres (Band-)Partners Jeremy Warmsley vorträgt. Gerade diese Gitarre verleiht der Musik von Summer Camp immer wieder das Gewand der gestrigen Tage und schafft es mühelos eine allgemeine Empathie hervorzurufen, egal ob man nun in den 80ern oder den Nullerjahren seine Jugend voll ausgekostet hat. Ein ständiger Begleiter sind die, sich sanft zurückhalten, Drumläufe, sowie Synthesizer- und Samplemelodien, die den schmachtenden, aber nie überladenen Eindruck der neuen Platte verstärken.
Insgesamt ist Summer Camp mit Bad Love ein überzeugenes Album gelungen, das einen in amerikanische Vorstädte versetzt, in denen man fahrradfahrend auf den leeren Straßen eines heißen Sommers, die letzten Stunden mit seiner Sommercampliebe verbringt.
Bad Love erscheint am 22.05.2015
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