Purity Ring sind
zurück. Nach 3 Jahren Pause erscheint am Dienstag ihre neue LP Another Eternity. Ob ihr neues Album an die Qualitäten ihrer ersten
Platte herankommt, lest ihr in unserer Review.
Purity Ring. Das
sind Producer Corin Roddick und Sängerin Megan James. Nachdem Ende 2010
ihre Debütsingle Ungirthed erscheint,
dauerte es nicht lange, bis die ganze Indiewelt begeistert aufschrie. Pitchfork,
der heilige Gral persönlich, erkannte das Talent der beiden Kanadier sofort und
buchte sie nicht nur für viele ihre Liveshows, sondern krönte sie auch noch zum
Best New Act 2011. Man behalte im Hinterkopf: Bis dahin hatten die beiden noch
nicht mal ein Album veröffentlicht. 2012 ging die Erfolgsgeschichte dann weiter
und 4AD nahm die beiden unter Vertrag. Unter 4AD entstand 2012 dann auch
endlich ihr heißersehntes Debütalbum Shrines,
welches allen vorherigen Erwartungen gerecht wurde. Mit ihrer einmaligen
Mischung aus Witch House und Dreampop erschaffen die beiden einen Sound, den es
in der Art vorher noch nicht gegeben hat. Megan James nahezu geisterhafte
Stimme rundet das Paket perfekt ab.
Purity
Rings Sound lässt sich einfach nicht vergleichen, es gibt keine Band die
ähnliche Musik produziert und das macht sie so gut. Die beiden haben eine Nische
gefunden, von denen die meisten noch nicht einmal wussten, dass es sie gibt.
Kein Wunder, dass sie auch auf dem SXSW Festival 2012 alle begeistert haben.
Und ist die Musik nicht schon Grund genug, sich das Album zu holen, ist sie
auch noch auf eine der schönsten Platten gepresst, die man in seinem Regal
stehen haben kann.
So aber eigentlich soll es in dieser Review ja nicht um ihr
altes Album gehen, sondern um ihre am Dienstag erscheinende zweite LP Another Eternity und da ist die Frage
aller Fragen natürlich, kann Purity Ring
die Qualität ihres ersten Albums halten. Kurz gesagt: Ja!
Purity Ring zeigen,
wie man es als guter Musiker machen soll. Sie bleiben ihrer Linie treu,
entwickeln allerdings einen neuen Sound, der ihrem Debütalbum nur wenig ähnelt.
War das erste Album noch deep, minimal, schlicht, ist ihr neues Album voller
Melodie und Techno. Schneller und dreckiger. Lieder wie Begin Again oder Flood on the
Floor zeigen dies am deutlichsten. Solche Alben und auch Künstler sind
einer der Gründe, warum wir diesen Blog überhaupt gegründet haben. Künstler,
die einfach die Musik machen, auf die sie Bock haben und sich von Erfolgen
nicht in ihrer künstlerischen Freiheit eingrenzen lassen. Purity Rings neues Album ist kein Witch House mehr, es ist eine
Mischung aus Techno, manchmal sogar Drum n‘ Base und heulenden Synthies. Die
fast schon klinische Klarheit des ersten Albums ist verschwunden. Man könnte
die beiden Alben als ein Zwillingspaar betrachten, welche sich ganz anders
entwickelt hat, aber im Grunde doch immer Punkte haben, in denen sie sich
ähneln. Oder, um die Vergleichsfraktion auch mal abzuschließen, sie sind zwei
Seiten der Glücksmünze vom Batman Bösewicht Two Face. Die eine Seite ist
dreckig und rau, total zerkratzt. Die andere ist Klar und sauber.
Purity Ring - Bodyache on MUZU.TV.
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