Mittwoch, 26. November 2014

This Void im Molotow


Spätestens seit ihre Lieder bei 917xFM im Radio zu hören sind und sie Finalisten des diesjährigen New Music Award waren, sind This Void eine Band, die ihren Platz in der Hamburger-Indie-Newcomer Szene gefunden haben. Dabei stammen die fünf Jungs noch nicht mal aus der Hansestadt, sondern aus Jever. Funfact hierzu: Jever wird nicht wie die meisten denken mit einem W ausgesprochen also Jewer, sondern mit einem scharfen V!
Wir haben die, im optischen Sinne jetzt schon, musikalischen Größen (Der Kleinste der Runde ist 1,90Meter groß) im Molotow gesehen und ein bisschen mit der Band geplaudert. Unsere Impressionen folgen jetzt auf schnellem Fuße.
This Void befinden sich, obwohl sie schon seit 2010 Musik machen und mit Crystals schon ihr zweites Album abgelegt haben, gerade mitten im Beginn ihrer musikalischen Karriere. Mit  der Unterzeichnung bei dem Hamburger Label DevilDuck Records wurde der erste Schritt Richtung Professionalität getan und mit dem Auftritt beim Daughterville 2014 konnte der erste Auftritt als Headliner verbucht werden.
Auch beim diesjährigen New Music Award haben sie wie oben schon gesagt, teilgenommen und es bis ins Finale geschafft. Gerade dort ist aufgefallen, wie sich die Musiklandschaft doch in den letzten Monaten/ Jahren geändert hat. This Void waren mit ihrem englischsprachigen Indiepop ein wahrer Paradiesvogel auf dem NMA 2014. Außer ihnen gab es mit PewPew nur eine weitere Band die auf Englisch gesungen hat. Daniel, Frontmann und Sänger von This Void sagt dazu:

„Das ist schon abgefahren. Allerdings beobachtet man diese Entwicklung schon länger, dass deutschsprachige Musik immer populärer wird. Außerdem wird der NMA ja auch von Radiosendern gefördert, welche natürlich auch die deutschsprachige Musik fördern“


Doch kommen wir nun zum eigentlich Wichtigen, zu This Voids Konzert und ihrer Musik. This Void machen gut verdaulichen Indiepop, der butterweich die Kehle runtergeht.  Dies ist Kompliment und Kritik zu gleich, zwar sind ihre Songs wirklich wunderbar melodisch und schön zu hören aber auf der anderen Seite auch gleichzeitig, ganz einfach gesagt, langweilig. Höhepunkte finden sich auf ihrem Album Crystals eher selten und außer Them Guns (Weit weg von uns) hat kein Song ein wirkliches Hitpotenzial. Die Songs sind zwar eingängig und des Öfteren erwischt man sich wie der Fuß mitgeht, doch fehlt die Überraschung, der Wow-Effekt.
Doch ein paar Wow-Effekte gab es auf ihrem Konzert dann trotzdem. Diese hier schnell einmal aufgelistet.

Wow-Effekt Nr. 1: Der Sänger der Vorband Bergfilm sieht haargenau so aus wie Joko und spricht auch so
Wow-Effekt Nr.2: Die Stimme vom This Void-Sänger Daniel klingt wirklich genau wie auf der CD.
Wow-Effekt Nr.3: Der Bassist hat es ganz schön drauf.
Wow-Effekt Nr.4: Trotz unserer jungen Jahre sind wir mit die ältesten auf diesem Konzert.


Letztendlich lässt sich feststellen, dass This Void zwar nicht zur Avantgarde der Indie-Musiker gehört, das aber auch gar nicht sein wollen. Sie wollen keine musikalischen Grenzen überwinden oder neue musikalische Felder entdecken. This Void ist wie eine dieser Hollywood-Liebeskomödien. Sie greifen auf simple weise unsere Rezeptoren an und lassen einem am Ende doch dabei erwischen, wie man mit einem Lächeln und gläsernen Augen vor dem Fernseher sitzt und sich freut, dass sie sich doch nicht für das Arschloch, sondern für den süßen Außenseiter entschieden hat.

Am Ende zeigt sich nämlich mal wieder, dass wir Menschen doch ziemlich leicht zu beeinflussen sind

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